Fundkatalogisierung

Fundkatalogisierung bezeichnet den systematischen Prozess der Erfassung, Beschreibung und Verwaltung von Fundobjekten, die bei archäologischen Ausgrabungen, Rettungsgrabungen oder anderen archäologischen Untersuchungen geborgen werden. Ziel dieses Verfahrens ist es, eine vollständige, nachvollziehbare und wissenschaftlich nutzbare Dokumentation der gefundenen Gegenstände zu gewährleisten. Die Katalogisierung ist ein zentraler Bestandteil der archäologischen Forschung und dient der Erhaltung, Analyse und Präsentation von Kulturgut.

Der Prozess beginnt mit der physischen Sicherung der Funde, gefolgt von ihrer systematischen Beschreibung. Dabei werden relevante Informationen wie Fundort, Fundkontext, Material, Größe, Gewicht, Zustand und besondere Merkmale erfasst. Diese Daten werden in einer strukturierten Form dokumentiert, oft in digitalen Datenbanken oder auf speziellen Fundkarten. Eine eindeutige Fundnummer wird jedem Objekt zugewiesen, um eine spätere Zuordnung und Nachverfolgung zu ermöglichen.

Fundkatalogisierung folgt meist internationalen oder nationalen Standards, wie denen des *International Committee for Documentation* (ICDM) oder lokaler Richtlinien, um Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung zu gewährleisten. Neben der Beschreibung umfasst der Prozess auch die fotografische Dokumentation und ggf. eine erste konservatorische Behandlung, um die Erhaltung der Objekte zu sichern. Die erfassten Daten bilden die Grundlage für weitere archäologische Analysen, wie Typisierung, Datierung oder Herkunftsbestimmung.

Die Ergebnisse der Fundkatalogisierung werden in der Regel in archäologischen Berichten, Datenbanken oder Publikationen veröffentlicht und stehen oft der Öffentlichkeit, Wissenschaft und Behörden zur Verfügung. Sie tragen somit zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei und ermöglichen historische und kulturelle Einblicke in vergangene Epochen.