Frontalknochen

Der Frontalknochen, im Deutschen auch Stirnbein genannt, ist ein Knochen des Schädels, der die vordere Schädelwand bildet. Er trägt die Stirn und wirkt an der Form der Augenhöhlen und der Nasenregion mit. Sein Körper erstreckt sich von der Orbitalfront bis zur Schädeloberfläche und artikuliert mit benachbarten Schädelknochen, darunter den Scheitelbeinen (Parietalia), dem Keilbein (Sphenoidale) sowie den Nasen-, Joch- und Tränenbeinen.

Strukturell besteht der Frontalknochen aus zwei grob unterscheidbaren Teilen: der Squama frontalis (Stirnplatte), die die Stirn und die glabella bildet, und dem Orbitalteil (Orbitalplatte), der den oberen Rand der Augenhöhlen bildet. Die Stirnplatte trägt zudem zur Bildung der vorderen Schädelbasis bei und kann Frakturen in Unfällen übertragen. Zwischen den Teilen liegt oft eine glatte Schnittfläche, die sich im Laufe des Wachstums verschließt.

Zu den markanten Merkmalen gehören die glabella zwischen den Augenbrauen, die Kanten der Orbita mit der Foramen supraorbitale bzw. Incisura supraorbitale, durch die Nerven und Gefäße verlaufen, sowie die Sinus frontalis, die in der Stirnplatte liegen und die Schädelhöhle belüften. Das Frontalknochen gehört zu den Knochen, die die Orbitalhöhle tragen und deren Dach bzw. obere Begrenzung bilden.

Funktionell schützt der Frontalknochen das Frontalhirn und trägt zur Form der Stirn sowie zur Stabilität der Augenhöhlen bei. Er beeinflusst außerdem durch die Frontalsinus-Varianz Gewicht, Schallresonanz und Gesichtsskelett-Ästhetik. Entwicklungsgeschichtlich entsteht der Frontalknochen überwiegend durch intramembranöse Ossifikation; bei der Geburt bestehen zwei Hälften, die sich im Kindesalter zusammenführen (Metopion- bzw. Suturenverlauf).