Flüssigkeitsanteils

Flüssigkeitsanteils bezeichnet den Anteil eines Systems, der aus Flüssigkeit besteht. Er kann als Volumenanteil (φ_l) oder als Massenanteil (w_l) angegeben werden und ist je nach Fachgebiet unterschiedlich definiert.

Im menschlichen Körper entspricht der Flüssigkeitsanteil dem Totalen Körperwasser (TBW). TBW liegt typischerweise bei etwa 50 bis 60 Prozent des Körpergewichts, variiert aber stark mit Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand. Das TBW-Unterteilt sich in intrazelluläre Flüssigkeit (ICF, ca. 40 Prozent des Körpergewichts) und extrazelluläre Flüssigkeit (ECF, ca. 20 Prozent, einschließlich Interstitial- und Plasmafluid). Neugeborene haben einen höheren TBW-Anteil, ältere Menschen einen niedrigeren.

Außerhalb der Biologie beschreibt der Flüssigkeitsanteil die Volumen- oder Massenfraktion der flüssigen Phase in Mehrphasensystemen. In der Material- und Verfahrenstechnik beeinflusst der Flüssigkeitsanteil Eigenschaften wie Dichte, Viskosität und Wärmeleitfähigkeit. Typische Messmethoden sind Gewichts- bzw. Trocknungsverfahren, Karl-Fischer-Titration zur Bestimmung von Wasser, NMR- oder Röntgenbasierte Verfahren sowie bildgebende Methoden.

In der Medizin dient die Bestimmung des TBW bzw. des Flüssigkeitsanteils zur Beurteilung des Hydratationsstatus, der Nieren- oder Herzfunktion und der Körperzusammensetzung. In Geologie, Bodenkunde und Umwelttechnik beschreibt der Flüssigkeitsanteil die Porenfüllung in Böden oder porösen Materialien und beeinflusst Durchlässigkeit, Wasserspeicherkapazität und Reaktionskinetik.

Der Begriff ist kontextabhängig: Er bezeichnet den Anteil an Wasser in Organismen, den Flüssigkeitsanteil eines Gewebes oder den Flüssigkeitsanteil in einem chemischen oder materialwissenschaftlichen System.