Flachgewölbe

Flachgewölbe ist eine Art Gewölbebau, bei dem der Querschnitt des Gewölbes flacher ausfällt als bei einem typischen Tonnen- oder Rundgewölbe. Das Profil hat nur eine geringe Bogenhöhe, wodurch der Innenraum bei der gleichen Spannweite niedriger wirkt. Häufig handelt es sich um ein flaches Tonnengewölbe, das aus Stein oder Ziegel gebaut wird; Varianten können ein leicht konkaves oder lineares Innenprofil aufweisen.

Verbreitung und Nutzung: Flachgewölbe finden sich vor allem in der romanischen und früh gotischen Architektur Europas. Sie wurden genutzt, um in Langhäusern, Hallen, Kreuzgängen oder Kellerräumen größere Räume mit vergleichsweise geringer Bauhöhe abzudecken. Aufgrund ihrer geringen Höhe entstehen bei gleicher Spannweite größere freie Wandflächen, was den Bau von Fenstern oder Durchgängen begünstigen kann.

Konstruktion und Tragverhalten: Wie andere Tonnen- oder Kreuzgewölbe übertragen Flachgewölbe Lasten überwiegend horizontal nach außen. Zur Aufnahme der äußeren Ausdehnung sind meist stabile Stützen wie Pfeiler, Wandabstützungen oder Gewölbebögen erforderlich. In manchen Bauphasen dienten Rippen oder Verstärkungen der Stabilisierung, besonders bei längeren Gewölbebereichen.

Bedeutung und Erhaltung: In der Architekturgeschichte dient der Begriff Flachgewölbe der Einordnung von Profil und Bauform. In der Restaurierung wird Wert auf die Erhaltung des ursprünglichen Gewölberadius, der Steine oder Ziegel und der Baufugen gelegt, um Tragfähigkeit, Dichtheit und Raumwirkung zu bewahren.