FirstPastthePostVerfahren

FirstPastthePostVerfahren ist ein Mehrheitswahlverfahren für Einzelmandate, das in vielen Ländern verwendet wird. In einem Wahlkreis wird der Kandidat mit den meisten abgegebenen Stimmen gewählt, unabhängig davon, ob er eine absolutes Mehr von über 50 Prozent erreicht. Es gibt keine Stichwahl; der Sieger ist der Kandidat mit der höchsten Stimmenzahl.

Funktionsweise: Jede Wahlkreisbevölkerung wählt einen Kandidaten. Die Stimme geht eindeutig an diesen Kandidaten; der Kandidat mit den meisten Stimmen pro Wahlkreis gewinnt das Mandat. Die Gesamtheit der Sitze ergibt sich aus der Anzahl der Wahlkreise, nicht aus einem proportionalen Verhältnis der Stimmenanteile.

Verbreitung und Auswirkungen: Das Verfahren wird in vielen Ländern mit britischem Einfluss verwendet, darunter Vereinigtes Königreich, Kanada, Indien (Loksabha), Pakistan, Bangladesch und Nigeria. Typisch ist eine relativ einfache, klare Auszählung und eine direkte Verantwortlichkeit des gewählten Abgeordneten gegenüber seinem Wahlkreis. Da Gewinner pro Wahlkreis bestimmt werden, neigt das System dazu, klare Mehrheiten in bestimmten Regionen zu begünstigen und insgesamt zu einer eher disproportionalen Sitzverteilung zu führen.

Vorteile: Das System ist einfach zu verstehen und schnell auszuzählen, stärkt die Verbindung zwischen Abgeordnetem und Wahlkreis, fördert stabile Regierungen und erleichtert politische Verantwortlichkeit.

Kritik: Es kann Wählerstimmen verlieren, die für Kandidaten in geringer Unterstützung abgegeben wurden, ohne Mandate zu beeinflussen (Wahlstimmen “verloren”); kleinere Parteien erhalten tendenziell weniger Sitze als ihr Stimmenanteil es nahelegen würde; die Wählerbasis kann sich auf wenige Schlüsselwahlkreise konzentrieren, wodurch margenschwache Gebiete benachteiligt werden.

Siehe auch: Mehrheitswahl, Verhältniswahl, Two-Party-System.