Finanzerträge

Finanzerträge bezeichnet in der Rechnungslegung die Erträge, die aus Finanzinstrumenten resultieren und nicht aus der operativen Geschäftstätigkeit stammen. Sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Regel separat von den Betriebserträgen ausgewiesen, um die Quellen des Erfolgs transparent zu machen. Zu den Finanzerträgen zählen typischerweise Zinserträge aus Guthaben, Forderungen und Wertpapieren sowie Dividenden aus Kapitalanlagen. Darüber hinaus können Erträge aus der Veräußerung von Finanzinstrumenten oder aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte erfasst werden. Je nach Rechnungslegungsstandard können die konkreten Posten variieren.

Die Erfassung erfolgt nach dem Grundsatz der wirtschaftlichen Zugehörigkeit: Finanzerträge entstehen durch Vermögensanlagen oder Kapitalmarktgeschäfte und nicht durch die Kernleistungen eines Unternehmens. Daneben bilden Finanzaufwendungen, wie Zinsaufwendungen, den Gegenposten zu den Finanzerträgen; auch sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung separat ausgewiesen.

Bedeutung: Finanzerträge liefern Aufschluss über die Rendite des finanziellen Kapitals, die Struktur der Kapitalanlage und das Risikoprofil des Unternehmens. Sie beeinflussen das Jahresergebnis und die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital, während Betriebserträge die operative Leistungsfähigkeit widerspiegeln. Eine klare Trennung von Finanzerträgen und Betriebserträgen unterstützt Investoren, Analysten und Aufsichtsbehörden bei der Beurteilung der Ertragslage und der finanziellen Stabilität eines Unternehmens.