Fertigungsparametern

Fertigungsparameter bezeichnen die Einstellungen und Bedingungen, die in einem Fertigungsprozess festgelegt und überwacht werden, um Produkte gemäß Spezifikation herzustellen. Sie beeinflussen Qualität, Durchsatz, Kosten und Ausschussrate und umfassen sowohl Maschinen- und Prozessgrößen als auch Umweltbedingungen. Es wird unterschieden zwischen Prozessparametern, Materialparametern und Umgebungsparametern.

Typische Fertigungsparameter umfassen in der spanenden Fertigung Bearbeitungsgeschwindigkeit, Vorschub, Schnitttiefe und Kühlsysteme; in der Schweißtechnik Schweißstrom, Spannung und Schutzgas; in der Spritzgießtechnik Einspritzdruck, Verweilzeit und Nachdruck; in der additiven Fertigung Schichtdicke, Laserleistung und Scan-Geschwindigkeit. Diese Parameter steuern Temperatur, Kräfte, Materialabträge sowie Zykluszeiten.

Sie dienen der Prozesssteuerung und Qualitätsabsicherung. Abweichungen von Zielwerten können zu Defekten oder erhöhtem Ausschuss führen. Zur Optimierung werden Methoden wie Design of Experiments (DOE) und statistische Prozesslenkung (SPC) eingesetzt, um Parameterbereiche zu bestimmen und zu kontrollieren.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden Fertigungsparameter durch Sensoren gemessen, in Manufacturing Execution Systemen (MES) oder SCADA-Systemen verwaltet und in Echtzeit genutzt. Digitale Zwillinge, prädiktive Wartung und datenbasierte Optimierung bauen auf dieser Parameternutzung auf.

Wichtige Aspekte sind standardisierte Arbeitsanweisungen, Änderungsmanagement und die lückenlose Dokumentation von Parametereinstellungen sowie deren Freigabe. Normen wie ISO 9001 betonen Qualitätsmanagement und Prozessdokumentation, während Unternehmen oft eigene Parameterkataloge pflegen, um Konsistenz und Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.