Feingeschirr

Feingeschirr bezeichnet hochwertiges Geschirr, das vornehmlich für den festlichen oder repräsentativen Tischgebrauch bestimmt ist. Typischerweise besteht es aus Porzellan oder Bone China und zeichnet sich durch Feinheit, Transparenz und eine glatte Glasur aus. Es wird oft mit Mustern sowie Gold- oder Platinelementen dekoriert und ist leichter und dünner als Alltagsgeschirr.

Typische Materialien stammen aus Porzellan, das bei hohen Temperaturen gebrannt wird, oder Bone China, das Knochenasche enthält und dadurch besonders lichtdurchlässig und leicht ist. Viele Stücke tragen handbemalte Dekore; manche Formen gehören zur Weichporzellan-Tradition. Hochwertiges Feingeschirr ist oft dünnwandig und besitzt einen feinen Glanz.

Der Ursprung des Begriffs liegt im chinesischen Porzellan, das Europa ab dem 18. Jahrhundert beeinflusste. Europäische Hersteller wie Meissen, Sèvres und weitere produzierten feines Porzellan, das als Statussymbol galt. Seit dem 19. und 20. Jahrhundert entstand eine breitere Serienproduktion, die Feingeschirr auch für den gehobenen Massenmarkt zugänglich machte, ohne seinen Premiumcharakter vollständig zu verlieren.

Feingeschirr wird überwiegend zu besonderen Anlässen verwendet oder zur Ausstellung aufbewahrt. Pflege variiert je nach Stück: Händische Reinigung mit milder Seife wird empfohlen, insbesondere bei Gold- oder Platinelementen; einige Stücke sind spülmaschinenfest, andere nicht. Temperaturschocks, harte Reibung und zerbrechliche Aufbewahrung sollten vermieden werden, und eine schonende Lagerung in Vitrinen oder auf weichen Unterlagen schützt Dekor und Randverzierungen.

Der Marktwert hängt von Hersteller, Muster, Alter, Zustand und Seltenheit ab. Originalmarken, limitierte Serien oder historisch bedeutsame Exemplare erzielen oft höhere Preise, während Chips, Risse oder Restaurierungen den Wert mindern.