Farbaufnahmen

Farbaufnahmen sind Bilder, die Farbinformationen enthalten. Typischerweise werden Farben durch Rot-, Grün- und Blaukanäle reproduziert, deren Signale zu einem sichtbaren Farbbild zusammengesetzt werden.

Die Geschichte der Farbfotografie begann im 19. Jahrhundert mit ersten Dreifarbprozessen. Autochrome, eingeführt 1907 von den Lumière-Brüdern, war die erste kommerziell erfolgreiche Farbfotografie. In den folgenden Jahrzehnten entstanden verschiedene Verfahren; ab den 1930er Jahren setzte sich Kodachrome als verbreiteter Farbfilm durch. Für Kinofilme spielte Technicolor eine bedeutende Rolle, während sich im Still- und Diafilm die Farbwiedergabe weiterentwickelte. Ab den 1950er bis 1960er Jahren dominierten Farbnegativfilme mit dem C-41-Verfahren, gefolgt von weiteren Farbsystemen und Archivierungsoptionen.

Mit dem Aufkommen digitaler Bildgebung in den 1990er Jahren wurde die Farbaufzeichnung grundlegend verändert: Sensoren erfassen Licht über eine Bayer-Matrix aus Rot, Grün und Blau, und die Farbinformationen werden durch Interpolation rekonstruiert. Weißabgleich und Farbmanagement sorgen dafür, dass Farben unabhängig von Aufnahmebedingungen und Wiedergabegeräten konsistent erscheinen. Farbprofile wie sRGB und Adobe RGB definieren Farbräume und unterstützen eine systematische Farbwiedergabe.

Anwendungen von Farbaufnahmen reichen von Kunstfotografie über Wissenschaft, Journalismus und Werbung bis zur Alltagsdokumentation. Zu den Herausforderungen gehören Farbverschiebungen durch Lichtquellen, Metamerie und Unterschiede in Druck, Monitor oder mobile Displays. In der Archivierung beeinflussen Medium, Alterung und Nachbearbeitung die Langzeitstabilität der Farbwiedergabe.