Fallsterblichkeit

Fallsterblichkeit, auch als Case Fatality Rate (CFR) bezeichnet, ist der Anteil der Todesfälle unter den diagnostizierten Fällen einer bestimmten Erkrankung. Sie wird üblicherweise als Prozentsatz angegeben und berechnet sich aus CFR = Todesfälle durch die Erkrankung / bestätigte Fälle der Erkrankung × 100.

Die Fallsterblichkeit gibt an, wie tödlich eine Erkrankung bei den identifizierten Fällen verläuft. Die Interpretation ist jedoch vorsichtig zu genießen, weil CFR stark von der Erkennungsrate, dem Alter der Patientinnen und Patienten sowie der Qualität und Verfügbarkeit medizinischer Versorgung abhängt. Zudem existiert eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Auftreten eines Falls, seiner Registrierung und dem möglichen Tod, sodass der CFR in verschiedenen Phasen einer Epidemie variiert.

Der CFR wird oft mit dem Infektionssterberate (IFR) verwechselt. Der IFR bezieht sich auf alle Infektionen, einschließlich der unentdeckten, und ist in der Regel niedriger als der CFR. Im Gegensatz dazu spiegelt der CFR ausschließlich die gemeldeten Fälle wider und kann durch Änderung der Teststrategie oder Falldefinitionen verzerrt werden.

Limitierungen und Anwendung: Der CFR ist kein fixer Indikator für die generelle Gefahr einer Erkrankung in der Bevölkerung. Unterschiede zwischen Ländern in Tests, Meldesystemen, Altersstrukturen und Behandlungszugang erschweren direkte Vergleiche. CFR wird deshalb oft zusammen mit anderen Kennzahlen verwendet und in zeitlicher Abgrenzung angegeben.

In der Praxis dient die Fallsterblichkeit der groben Einschätzung der Schwere einer Erkrankung unter identifizierten Fällen und unterstützt epidemiologische Einschätzungen sowie Ressourcenplanung.