Facettieren

Facettieren ist der Prozess des Zuschleifens und Formens eines Edelsteins oder eines anderen Minerals, sodass er mehrere flache, geometrisch angeordnete Flächen—Facetten—aufweist. Die Facetten brechen und reflektieren das Licht, was die Brillanz, das Feuer und die Farbwiedergabe des Steins maßgeblich beeinflusst.

Beim Schmucksteindesign wird das Facettieren vor allem bei Diamanten, Rubinen, Saphiren und verwandten Steinen angewendet. Der Bearbeitungsablauf beginnt mit der Bewertung des Rohsteins und der Auswahl einer groben Form. Danach wird der Stein auf einem Facettiergerät montiert und schrittweise in mehrere Facetten überführt. In der Regel entstehen eine oder mehrere obere Tischfacetten, Krone- und Pavillonfacetten, die den Stein nach Proportionen, Winkelverteilung und Symmetrie strukturieren. In aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen werden zunächst grobe, dann feine Schleif- und Polierstufen eingesetzt. Die Endbearbeitung umfasst Oberflächenpolitur, um Reflexionen zu maximieren. Typische Qualitätskriterien sind Symmetrie, Gleichförmigkeit der Facetten, Behandlung der Oberfläche und die Größe der oberen Tischfacette. Der sichtbare Effekt des Facettierens ist die Brillanz des Steins, die durch Lichtbrechung, Reflexion und Dispersion erzeugt wird.

In der Informationstechnologie und im Produktdesign wird der Begriff auch im Sinne von facettierter Suche verwendet: Daten werden in mehrere passende Kategorien (Facetten) unterteilt, sodass der Benutzer mit mehreren Kriterien gleichzeitig filtern kann.