Erschütterung

Erschütterung bezeichnet allgemein eine Bewegung oder Vibration. Der Begriff stammt vom Verb erschüttern und wird in unterschiedlichen Kontexten genutzt: als unspezifische Erregung durch äußere Kräfte oder als fachspezifischer Begriff für die Bodenbewegung durch seismische Wellen oder andere mechanische Einwirkungen.

In der Geowissenschaft bezeichnet eine Erschütterung die Bodenbewegung, die durch seismische Wellen verursacht wird. Sie kann natürlichen Ursprungs sein, etwa durch Erdbeben oder Vulkanausbrüche, oder durch menschliche Aktivitäten entstehen, zum Beispiel durch Sprengungen, Bergbau, schwere Baumaschinen oder Stöße von Verkehr. Die Erschütterung umfasst dabei verschiedene Phasen der Wellen, insbesondere P- und S-Wellen, und kann je nach Tiefe, Fokusort, Geologie und Baugrund zu unterschiedlichen Schwingungen führen.

Die Eigenschaften einer Erschütterung lassen sich anhand der Amplitude, der Frequenz sowie der Dauer charakterisieren. Wichtige Kenngrößen sind die maximale Bodenbeschleunigung (peak ground acceleration, PGA), die maximale Boden-geschwindigkeit (PGV) und die Intensität der shakings nach Skalen wie der Modifizierten Mercalli-Intensität oder EMS-98. Seismometer und Registrierstationen erfassen diese Größen, um Erdbeben zu lokalisieren und das Ausmaß der Bodenbewegung abzuschätzen.

Auswirkungen hängen von der Intensität, der Dauer, der Bodenbeschaffenheit und der baulichen Umgebung ab. Weichböden oder Hänge können Erschütterungen stärker verstärken. Entsprechend dienen Bauvorschriften, Erdbebenfestigkeit von Gebäuden und Frühwarnsysteme der Minderung von Schäden.