Entwicklungsphasenspezifische

Entwicklungsphasen bezeichnen die in der Entwicklungspsychologie verwendete Annahme, dass die menschliche Entwicklung in abgegrenzten Abschnitten verläuft, die durch charakteristische kognitive, emotionale, soziale und körperliche Veränderungen gekennzeichnet sind. Die Phasen sind theoretische Modelle, die helfen, Beobachtungen zu ordnen, erreichen jedoch keine festen Schicksale; individuelle Unterschiede, Umweltfaktoren und kulturelle Kontexte beeinflussen Rhythmus und Ausdruck.

Zu den einflussreichsten Theorien gehören Piagets Stufenmodell der kognitiven Entwicklung, Eriksons psychosoziale Stadien und, in anderer Hinsicht, Kohlbergs Stufen der moralischen Entwicklung. Diese Modelle betrachten Entwicklung als Wechselwirkung zwischen Veranlagung, Lernprozessen und sozialen Erfahrungen.

Typische Phasen umfassen die frühe Kindheit (0–5 Jahre) mit sprachlicher und motorischer Grundentwicklung, die Schulzeit (6–12 Jahre) mit wachsender kognitiver Komplexität, die Adoleszenz (ca. 12–18/21 Jahre) mit Identitäts- und Autonomiebildung, das junge Erwachsenenalter, das mittlere Erwachsenenalter und das höhere Alter. In jeder Phase treten neurobiologische Reifung, Lernprozesse und soziale Rollenprobleme zusammen, Milestones wie Sprachkompetenz, Schulabschluss, Übergänge in Beruf und Partnerschaft variieren jedoch stark.

Methodisch stützt sich Forschung auf Längsschnitt- und Querschnittsstudien, Beobachtungen, Tests und Interviews. Die Konzepte haben Anwendungen in Bildung, Gesundheitswesen, Erziehung und Sozialpolitik, etwa durch altersgerechte Lernangebote, Entwicklungsbeobachtungen im Kinderarztbereich und Unterstützung im Alter.

Kulturelle Unterschiede, individuelle Voraussetzungen und Umweltbedingungen beeinflussen, wie Phasen erlebt und bewertet werden. Entwicklungsphasen liefern Orientierung, sollten aber nicht als rigide Abfolgen verstanden werden.