Entscheidungsmodellierung

Eine Entscheidungsmatrix ist ein strukturiertes Instrument zur systematischen Bewertung von Alternativen anhand festgelegter Kriterien. Sie dient dazu, komplexe Entscheidungsprozesse transparenter zu gestalten und verschiedene Optionen vergleichbar zu machen.

Aufbau und Vorgehen: Zu Beginn werden Ziel und Rahmenbedingungen definiert, anschließend eine Liste der relevanten Alternativen und Kriterien erstellt. Den Kriterien werden Gewichtungen zugewiesen, um deren relative Bedeutung abzubilden. Jede Alternative wird gemäß den Kriterien bewertet, oft auf einer Skala von 1 bis 5 oder 0 bis 1. Die gewichteten Bewertungen werden aufsummiert oder durch eine andere Aggregationsregel zusammengeführt, was zu einem Score pro Alternative führt. Die Alternative mit dem höchsten Score wird bevorzugt. Es existieren Variationen wie die gewichtete Summe, der Analytische Hierarchieprozess (AHP) oder weitere Multi-Kriterien-Entscheidungsmodelle.

Vorteile und Einschränkungen: Vorteile sind Transparenz, Nachvollziehbarkeit und eine klare Strukturierung des Entscheidungsprozesses. Einschränkungen ergeben sich aus der Subjektivität der Gewichtungen, der Abhängigkeit von der gewählten Kriterienmenge und der teilweise unzureichenden Berücksichtigung qualitativer Faktoren. Sensitivitätsanalysen können helfen, die Robustheit der Ergebnisse zu prüfen.

Anwendungen: Entscheidungsprobleme in Wirtschaft, Verwaltung, Technik und Beschaffung profitieren von Entscheidungsmatrix-Modellen, etwa bei Lieferantenauswahl, Produktentwicklung oder Projektpriorisierung. Sie ergänzt fachliches Urteil durch eine nachvollziehbare, dokumentierte Bewertung. Beispielhaft lässt sich eine Bewertung mit drei Alternativen und wenigen Kriterien skizzieren, um eine fundierte Präferenz abzuleiten.