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Energiebarrieren

Energiebarrieren bezeichnet in der Physik und Chemie die minimale Energie, die nötig ist, damit ein Prozess erfolgen kann, zum Beispiel die Umwandlung eines Reaktanten in Produkte. Oft spricht man von der Aktivierungsenergie, die die Höhe des Barrierepfades entlang des Reaktionskoordinaten angibt. Auf einem Potentialenergiegraphen entspricht sie der Differenz zwischen dem höchsten entlang des Reaktionswegs erreichbaren Energiepunkt und dem Energie des Ausgangszustands. Neben energetischen Barrieren unterscheidet man auch freier Energiebarrieren, die zusätzlich Entropieeffekte berücksichtigen und temperaturabhängig sind.

Die Geschwindigkeit einer Reaktion hängt stark von der Barriere ab. Nach dem Arrhenius-Gesetz k = A exp(-Ea/RT)

Bestimmung und Berechnung von Barrieren erfolgen experimentell durch Temperaturabhängigkeitsmessungen (Aktivierungsenergie aus Arrhenius-Plots) oder durch den Eyring-Formalismus.

Beispiele reichen von einfachen chemischen Reaktionen bis zu enzymatischen Reaktionen, bei denen Katalyse Barrieren stark reduziert.

steigt
die
Reaktionsrate
mit
sinkendem
Ea
oder
steigender
Temperatur.
Die
Transition-State-Theorie
beschreibt
den
Übergang
vom
Reaktanten
zum
Produkt
als
Überquerung
einer
Übergangszustandslage;
der
freie
Aktivierungsbarrier
Ea‡
charakterisiert
den
Energieaufwand
am
Reaktionsweg
unter
Berücksichtigungthermodynamischer
Größen.
Catalysatoren
senken
Ea‡,
indem
sie
alternative
Reaktionspfade
bieten.
Computationale
Ansätze,
etwa
DFT
oder
ab-initio-Methoden,
suchen
gezielt
Übergangszustände
auf
und
liefern
Schätzwerte
für
Barrieren
auf
dem
Potential-
oder
Freien-Energieprofil.
In
der
Materialwissenschaft
spielen
Barrieren
eine
Rolle
bei
Diffusion,
Reaktionskinetik
an
Grenzflächen
und
elektrochemischen
Prozessen.
Barrieren
bestimmen
Pfade,
Reaktionszeiten
und
die
Effizienz
von
Verfahren
in
Chemie,
Biochemie,
Materialwissenschaft
und
Energiesektor.
Quantum-Tunneling
kann
bei
niedrigen
Temperaturen
Barrieren
teilweise
umgehen.