Einzelversuchen

Einzelversuche bezeichnet eine Form experimenteller Studien, bei der der Untersuchungsgegenstand nicht oder nur selten mehrere Probanden umfasst. Typischerweise werden ein oder wenige Subjekte wiederholt gemessen, während Phasen von Baseline und Intervention systematisch abwechseln. Ziel ist es, kausale Effekte der intervention auf die gemessenen Variablen innerhalb des gleichen Subjekts nachzuweisen.

Zu den gängigen Designs gehören das einfache AB-Design, das ABA-Design, Mehrfachbasislinien (Multiple Baseline) und verschiedene Designs mit Änderungs-Kriterien. Diese Ansätze ermöglichen eine detaillierte Prüfung, wie sich eine Intervention auf das Verhalten oder andere Zielgrößen im Verlauf eines Individuums auswirkt. Die Vorgehensweise wird häufig in der Verhaltenstherapie, Pädagogik, Logopädie, Rehabilitationsforschung und in bestimmten Bereichen der Medizin als N-of-1-Studie eingesetzt.

Die Durchführung basiert auf wiederholten Messungen, Visualisierung der Daten und einer sinnhaftenPhase-Interpretation der Veränderungen in Niveau, Trend und Variabilität zwischen Baseline und Interventionsphasen. In der Praxis erfolgt die Auswertung oft durch visuelle Analyse der Graphiken; statistische Tests finden nur eingeschränkt Anwendung. In einigen Kontexten kommen auch randomisierte oder adaptive N-of-1-Methoden zum Einsatz, um die Validität zu erhöhen.

Vorteile von Einzelversuchen liegen in der hohen internen Validität für das individuelle Subjekt, detaillierten Daten und der praktischen Eignung bei seltenen oder heterogenen Phänomenen. Beschränkungen betreffen die begrenzte Generalisierbarkeit, potenzielle Störfaktoren und die Herausforderung der Replizierbarkeit über verschiedene Subjekte hinweg.