Dämmstoff

Dämmstoff ist ein Material, das dazu dient, den Wärmetransfer zwischen Bauteilen zu verringern und damit den Wärmeverlust oder -gewinn eines Gebäudes zu reduzieren. Er wird in der Gebäudehülle eingesetzt, zum Beispiel in Wänden, Dächern, Böden sowie in Heizungs- und Sanitärleitungen, und kommt in Formen wie Platten, Rollen, lose Schüttungen oder Spritzschaum vor.

Zu den gängigen Dämmstoffen zählen mineralische Dämmstoffe wie Stein- und Glaswolle, polymerbasierte Dämmstoffe wie Polystyrol (EPS/XPS) und Polyurethan (PUR/PIR), sowie Natur- und Recyclingprodukte wie Zellulose, Holzfaser, Hanf, Flachs, Kork und Perlit. Hochleistungsdämmstoffe wie Aerogel finden vor allem dort Anwendung, wo geringe Dämmstärke oder besondere Wärmekapazität gefordert ist.

Wichtige Eigenschaften von Dämmstoffen sind die Wärmeleitfähigkeit (Lambda), die Dichte und Festigkeit, das Feuchte- und Diffusionsverhalten sowie der Brandschutz. Je niedriger die Wärmeleitfähigkeit, desto besser ist die Dämmwirkung. Brandschutzklassifikationen nach europäischen Normen, sowie Anforderungen an Verlegefreundlichkeit, Luftdichtheit und Schalldämmung spielen eine zentrale Rolle bei der Materialwahl.

Anwendungen umfassen Neubau und Gebäudesanierung, insbesondere das externe Wärme schutzsystem (WDVS), Innenwanddämmungen, Dach- und Kellerdeckendämmungen sowie Bodendämmungen. Bei der Verarbeitung sind eine fachgerechte Verlegung, luftdichte Ausführung und ein angemessener Feuchteschutz erforderlich, um Kondensation und Schimmelbildung zu vermeiden.

Dämmstoffe unterliegen EU- bzw. DIN EN-Normen, die Anforderungen an Wärmeleistung, Brandverhalten, Umweltwirkungen und Dauerhaftigkeit festlegen. Umweltaspekte wie Lebenszyklus, Rezyklierbarkeit und Entsorgung spielen eine zunehmende Rolle. End-of-Life-Optionen reichen von Recycling bis energetischer Nutzung, je nach Material.