Drehzahlempfehlungen

Drehzahlempfehlungen bezeichnen die empfohlenen Drehzahlen von Werkzeugen und Spindeln beim Materialbearbeiten, um eine möglichst gute Oberfläche, Werkzeugeinsatz und Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Sie hängen von mehreren Faktoren ab, darunter das zu bearbeitende Material, das Werkzeugmaterial (z. B. HSS oder Vollhartmetall/Carbide), die Werkzeuggeometrie, der Bearbeitungstyp ( Bohren, Fräsen, Drehen, Gewindeschneiden), der Durchmesser des Werkzeugs, die Kühlung sowie die Maschinenausprägung und Steifigkeit.

Berechnung und Praxis: Eine gängige Grundlage ist die Schnitttiefe bzw. Schnittgeschwindigkeit Vc in Metern pro Minute. Die Drehzahl rpm lässt sich annähern mit rpm = (1000 × Vc) / (π × D), wobei D der Durchmesser des Werkzeugs in Millimetern ist. Vc-Werte werden typischerweise in Werkzeugkatalogen oder von Herstellern angegeben und dienen als Richtwerte. In der Praxis beginnt man oft am unteren Rand der Spezifikation und erhöht schrittweise, bis Festigkeit, Wärmeabfuhr und Oberflächenqualität stimmen.

Beispiele: Beim Bohren eines 8 mm Hartmetallbohrers in unlegiertem Stahl mit einem Vc von etwa 60 m/min ergibt sich rpm ≈ (1000×60)/(π×8) ≈ 2380 U/min. Beim Fräsen von Aluminium mit einem 20 mm Ender mit Vc ≈ 300 m/min ergibt sich rpm ≈ (1000×300)/(π×20) ≈ 4775 U/min.

Hinweise: Neben der Drehzahl beeinflussen Vorschub, Kühlung, Werkzeugverschleiß und Maschinendämpfung das Ergebnis. Bei Unsicherheit sollten Herstellerangaben, Maschinenhandbücher oder erfahrene Fachkräfte konsultiert werden.