Drahtwiderstand

Drahtwiderstand, auch Drahtwiderstandsglied genannt, ist eine elektrische Widerstandskomponente, die durch das Aufwickeln eines Widerstandsdrahts auf einen keramischen oder glasfaserverstärkten Kern entsteht. Die Länge der Wicklung, der Drahtquerschnitt und das verwendete Material bestimmen den Widerstandswert. Typische Drahtmaterialien sind Nichrom, Kanthal, Konstantan und Manganin; jedes Material bietet unterschiedliche Temperaturkoeffizienten und Leistungsdaten.

Die Wicklung erfolgt meist in axialen oder radialen Bauformen und wird häufig mit einer glasartigen oder keramischen Beschichtung geschützt, um Stabilität, Isolation und Wärmeableitung zu verbessern. Drahtwiderstände können hohe Leistungen ableiten; Bauformen reichen von wenigen Watt bis zu mehreren Hundert Watt oder mehr. Der Widerstandswert deckt Bereiche von wenigen Milliohm bis zu Kilohm ab. Aufgrund der Wicklung besitzen Drahtwiderstände eine gewisse Induktivität; spezielle nicht-induktive Wicklungen oder geeignete Anordnungen können dies reduzieren.

Typische Eigenschaften umfassen hohe Leistungsfähigkeit und Wärmebeständigkeit im Vergleich zu vielen anderen Widerstandsarten. Toleranzen liegen üblicherweise im Bereich von etwa ±1% bis ±5%. Der Temperaturkoeffizient hängt stark vom Drahtmaterial ab: Manganin hat oft geringe TCR, Nichrom besitzt tendenziell einen höheren TCR.

Anwendungen finden Drahtwiderstände in der Leistungselektronik, Netzteilen, Last- und Prüfwiderständen sowie als Dämpfungs- oder Heißläuferwiderstände. Es gibt auch adjustable Drahtwiderstände, die als Potentiometer oder Rheostate eingesetzt werden. Aufgrund der Wicklung können Drahtwiderstände induktiv wirken; geeignete Bauformen oder Zusatzmaßnahmen mindern diese Effekte. Betriebliche Sicherheit erfordert angemessene Kühlung und dering der Belastung durch Deratung der Umgebungstemperatur.