Differenzierungszone

Differenzierungszone bezeichnet in der Botanik eine Zone in wachsenden Pflanzenteilen, in der Zellen nach der Teilung nicht weiter wachsen, sondern zu spezifischen Geweben und Zelltypen differenzieren. Am häufigsten wird diese Zone im Wurzel- und Sprossbereich beschrieben. In der Differenzierungszone haben die Zellen ihre Teilungsfähigkeit verloren, sie verlängern sich nicht weiter, entwickeln charakteristische Zellstrukturen und übernehmen Gewebefunktionen. Sie differenzieren zu Epidermis, Cortex, Endodermis, Gefäßgewebe (Xylem und Phloem) und weiteren spezialisierten Zelltypen der Pflanze.

Die Differenzierungszone liegt typischerweise hinter der Wachstumszone (Elongationszone) und weiter vom Spitzengebiet entfernt. Die Regulierung der Differenzierung erfolgt durch räumliche Signale sowie Hormone, insbesondere Auxin und Cytokinin, und wird von Umweltfaktoren wie Licht, Wasserverfügbarkeit und Bodenzusammensetzung beeinflusst.

In der Praxis dient der Begriff dazu, die Entwicklungsreihenfolge in der Bildung von Wurzeln oder Trieben zu beschreiben. Das Verständnis der Differenzierungszone hilft, Vorgänge wie Gewebeentwicklung, Wurzelhaarebildung und die Ausbildung des Transportsystems zu erklären. Es handelt sich um einen standardsprachlichen Fachterminus der Pflanzenkunde, der von den benachbarten Zonen der Meristem- bzw. der Elongationszone abgegrenzt wird.