Dichtungsart

Dichtungsart bezeichnet im Maschinenbau die Bauform einer Dichtung, die das Austreten von Fluiden aus oder in Bauteile verhindert. Sie bestimmt Einsatzgebiete, Montage und Funktionsweise einer Abdichtung.

Grundkategorien sind statische Dichtungen, die ohne relative Bewegung abdichten, und dynamische Dichtungen, die Bewegungen berücksichtigen. Statische Dichtungen umfassen Flachdichtungen sowie Ringdichtungen wie O-Ringe. Flachdichtungen bestehen aus flach zugeschnittenem Dichtungsmaterial und kommen in Flanschverbindungen, Gehäusen und Ventilen zum Einsatz; typische Werkstoffe sind Graphit, PTFE, oder elastomere Compounden.

Dynamische Dichtungen umfassen Lippendichtungen, Radialdichtungen (Wellendichtungen) sowie mechanische Dichtungen (Wellenabdichtungen). Sie verhindern Leckagen bei bewegten Komponenten wie Wellen oder Kolben und erfordern Materialien sowie Geometrien, die Verschleiß und Schmierung berücksichtigen.

Werkstoffe spielen eine zentrale Rolle: elastomere Gummis wie Nitril (NBR), FKM (Viton), EPDM, thermoplastische Elastomere, sowie PTFE, Graphit oder metallische Dichtungen. Die Wahl hängt von Temperatur, Druck, Medium (Wasser, Öl, Chemikalien) und chemischer Beständigkeit ab.

Auswahlkriterien umfassen den Temperatur- und Druckbereich, das Medium, Oberflächenrauheit der Kontaktflächen, Verformungs- und Vorspannungseigenschaften, Lebensdauer und Montagekomfort. Dichtungsarten müssen zudem kompatible Normen und Herstellerangaben berücksichtigen.

Normen und Standards betreffen Dichtungen unterschiedlich; etablierte Referenzen inkludieren ISO 3601 für O-Ringe. In der Praxis kommen außerdem DIN-EN-Normen und herstellerspezifische Vorgaben zum Einsatz.