Dermatomverteilung

Dermatomverteilung bezeichnet die Zuordnung der Hautareale zu den Spinalnervenwurzeln (Dermatome). Die Hautsensibilität wird überwiegend durch afferente Fasern der jeweiligen Spinalnervenwurzeln vermittelt. Die Dermatome bilden ein segmentales Muster, das den Rumpf in horizontale Streifen und die Extremitäten in längsverlaufende Segmente unterteilt. In der Regel überlappen sich benachbarte Dermatome leicht, wodurch ein vollständiger Verlust der Empfindung in einem einzelnen Dermatomen selten ist.

Clinically relevant ist die Dermatomverteilung als Hilfsmittel zur Lokalisierung von Läsionen am Rückenmark oder an den Nervenwurzeln. Bei Radikulopathien zeigen sich Schmerzen, Taubheit oder Muskelschwäche oft entlang eines einzelnen Dermatomes. Eine Gürtelrose (Herpes zoster) verläuft typischerweise entlang eines oder mehrerer benachbarter Dermatombereiche, bevor der Ausschlag ausbricht.

Beispiele ungefähre Zuordnungen (Individuelle Abweichungen möglich): C5 am lateralen Oberarm, C6 am Daumen, C7 am Mittelfinger, C8 am Kleinen Finger; T4 auf Nippelhöhe, T10 am Umbilicus; L4 am medialen Unterschenkel und Innenknöchel, L5 am dorsalen Fußrücken einschließlich großer Zehe, S1 am lateralen Fußrand, S2 hinterer Oberschenkel. Diese Orientierung dient als grobe Orientierung bei neurologischen Untersuchungen.

Wichtige Hinweise: Die Dermatomverteilung zeigt Varianz zwischen Individuen und es gibt Überschneidungen sowie atypische Muster. Sie ist ein Hilfsmittel, kein vollständiges Abbild der Nerveninnervation; komplexe Läsionen können mehrere Dermatomabschnitte betreffen.