Home

Defektstrukturen

Defektstrukturen bezeichnet man in der Materialwissenschaft als Unregelmäßigkeiten im Kristallgitter, die von der idealen periodischen Anordnung abweichen. Sie entstehen durch Temperaturänderungen, mechanische Belastung, Strahlung, Phasenumwandlungen oder Legierungsbildung und können in unterschiedlicher Dimension auftreten: Punktdefekte, Liniendefekte, Flächenfehler und Volumenfehler.

Punktdefekte umfassen Vakanzen, interstitielle Atome und substitutionale Atome; Frenkel-Defekte kombinieren eine Vakanz mit einem interstitiellen Atom.

Die Defektstrukturen beeinflussen die Materialeigenschaften wesentlich: Sie verändern Festigkeit, Zähigkeit und Verformbarkeit, regeln Diffusion und damit

Zur Charakterisierung dienen Techniken wie Transmissionselektronenmikroskopie, Röntgenbeugung, Positronen-Annihilation-Spektroskopie und Atomsonden-Tomographie; zudem liefern Modelle und Simulationen der

Dislokationen
sind
Linienfehler,
die
die
Plastizität
maßgeblich
beeinflussen;
typischerweise
unterscheiden
man
Kanten-
und
Schrauben-Dislokationen
sowie
Mischformen.
Flächenfehler
umfassen
Korngrenzen,
Zwillingsgrenzen
und
Stapelungsfehler
(Stapelungsfehler).
Volumenfehler
beinhalten
Poren,
Defektcluster
und
Phasenpräzipitate,
die
als
separierte
Phasen
auftreten
können.
Alterungsprozesse
sowie
Korrosions-
und
Oxidationsverhalten.
In
Halbleitern
steuern
Defekte
das
elektrische
Verhalten
und
die
Optik;
in
Metallen
ermöglichen
oder
behindern
sie
plastische
Verformung.
Die
Konzentration
und
Anordnung
der
Defekte
wird
durch
Wärmebehandlung,
Umformung,
Legierungen
und
Bestrahlung
gesteuert
und
gezielt
verändert.
Kristallstruktur
wichtige
Einblicke
in
Defektprozesse.
Das
Verständnis
von
Defektstrukturen
ist
zentral
für
die
Auslegung
von
Werkstoffen
in
Industrie
und
Forschung.