Defektkonzentrationen
Defektkonzentrationen bezeichnen die mittlere Anzahl von Kristalldefekten pro Volumen oder pro Gitteratome in Festkörpern. Sie umfassen Punktdefekte wie Vakanzen (Leerstellen), Interstitialdefekte, Antisite-Defekte sowie Defektcluster und, bei größeren Strukturen, Linien- oder Flächenfehler. In der Praxis werden Defektkonzentrationen oft als Defekte pro Gitteratom oder pro Kubikmeter angegeben. Ihre Werte hängen von Material, Temperatur, Stöchiometrie und Bearbeitungsgeschichte ab.
Im thermischen Gleichgewicht hängen Defektkonzentrationen stark von der Bildungskosten ab und folgen grob einer Arrhenius-Beziehung. Die
Defektkonzentrationen beeinflussen Diffusion, mechanische Eigenschaften und die elektrische Leitfähigkeit eines Materials. In Halbleitern kontrollieren Defekte die
Konzentrationen lassen sich aus Wachstumsbedingungen, Umgebung und Störungsquellen ableiten; experimentell werden sie durch Diffusionsmessungen, Positronen-Annihilationsspektroskopie, Tiefen-