Decarboxyliert

Decarboxyliert ist ein chemischer Fachbegriff, der beschreibt, dass ein Molekül eine Carboxylgruppe verloren hat, typischerweise in Form von Kohlendioxid (CO2). Es handelt sich um den Zustand nach einer Decarboxylierungsreaktion, bei der eine Carboxylgruppe entfernt wurde.

Der Vorgang der Decarboxylierung kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Thermisch durch Erhitzen, chemisch unter Einsatz von Katalysatoren oder enzymatisch in Lebewesen. Oft erfolgt der CO2-Abgang zusammen mit der Bildung einer Zwischen- oder Endverbindung, wobei sich das Molekül durch Wegfall der Carboxylstruktur verändert. In der Biochemie spielen decarboxylierende Enzyme eine zentrale Rolle.

Beispiele und Kontext: In der organischen Chemie decarboxylieren Carbonsäurederivate unter geeigneten Bedingungen, um Alkan- oder Alkenverbindungen zu bilden. Beta-Keto-Säuren zeigen eine besonders leicht durchführbare Decarboxylierung, da das entstehende Enolat stabilisiert wird. In der Biologie ist die Decarboxylierung ein häufiger Schritt des Stoffwechsels; z. B. wird Pyruvat im Verlauf der Zellatmung decarboxyliert, wodurch CO2 freigesetzt wird und ein Acetyl-CoA entsteht. Decarboxylierungsbeteiligte Enzyme wandeln zudem Aminosäuren in entsprechende Amine um.

Bedeutung: Decarboxylierung dient sowohl industriell als auch biologisch der Modifikation von Molekülen, der Freisetzung von CO2 und der Umwandlung von Strukturfragmenten in reaktionsbereite Verbindungen. Als Zustand bezieht sich decarboxyliert auf Substrate, denen eine Carboxylgruppe verloren gegangen ist.