DSCPMarkierungen

DSCPMarkierungen bezeichnen im Bereich der Netzwerktechnik die im IP-Header gesetzten Differentiated Services Code Points (DSCP), mit denen die gewünschte Dienstqualität (Quality of Service, QoS) einzelner Pakete festgelegt wird. Durch DSCP-Markierungen können Netzwerke Pakete priorisieren, verzögern oder gemeinsam abführen, um unterschiedliche Anforderungen an Latenz, Jitter und Verlust zu erfüllen.

Technisch basiert DSCP auf einem sechs Bits umfassenden Codepoint, der im Differentiated Services Feld gespeichert wird. In IPv4 befindet sich dieser Codepoint im ToS-Feld (Type of Service); in IPv6 liegt er im Traffic Class Feld. Die zwei verbleibenden Bits werden für ECN (Explicit Congestion Notification) verwendet, um Stauinformationen zu signalisieren, ohne Pakete zu verwerfen.

Zu den gebräuchlichen Markierungen gehören Class Selector (CSx) für abwärtskompatible QoS-Klassen, Expedited Forwarding (EF) für ultra-priorisierte Pakete, und Assured Forwarding (AFxy) mit Verhalten je nach Klasse (xy steht für Klasse und Drop-Precedence). EF wird oft für sprach- oder videokonforme Anwendungen genutzt, während AF-Klassen eine differenzierte Behandlung basierend auf Drop-Precedence ermöglichen.

Der Einsatz erfolgt typischerweise am Netzwerkrand: Hosts oder Gateways markieren Pakete beim Verlassen des Randsegments; Router und Switches wenden dann entsprechende PHBs (Per-Hop Behaviors) an, z. B. bevorzugtes Scheduling, Warteschlangen oder Bandbreitenzuweisung. In DiffServ-Netzwerken bleibt die DSCP-Markierung oft erhalten, muss aber an Interoperabilitäts- und Sicherheitsanforderungen angepasst werden.

Hinweise: Nicht alle Netze respektieren DSCP-Werte; bei Durchläufen über das Internet werden DSCP-Markierungen häufig ignoriert oder neu markiert. ECN-Bits ermöglichen eine feinere Rückkopplung bei Stau, sofern Endpunkte und Pfad unterstützen.