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Carboxylierung

Carboxylierung bezeichnet die Einführung einer Carboxylgruppe (-COOH) in ein Molekül, meist durch Reaktion mit Kohlendioxid (CO2) als C1-Quelle. Ziel ist oft die Bildung von Carbonsäuren oder deren Derivaten; die Reaktion kommt sowohl in der organischen Synthese als auch in biologischen Stoffwechselwegen vor.

In der organischen Chemie erfolgt die Carboxylierung üblicherweise durch Reaktion von Organometall-Verbindungen (zum Beispiel Grignard- oder

Biologisch kommt Carboxylierung in mehreren Kontexten vor. Biotin-abhängige Enzyme wie Pyruvat-Carboxylase carboxyliert Pyruvat zu Oxalacetat und

Bedeutung und Perspektiven: CO2 als C1-Quelle ermöglicht potenziell nachhaltige Synthesen; viele Carboxylierungsreaktionen erfordern jedoch hohe Energieaufwendungen

Organolithium-Verbindungen)
mit
CO2,
gefolgt
von
saurer
Aufarbeitung
zu
Carbonsäuren.
Die
Kolbe–Schmitt-Reaktion
ist
ein
historisch
bedeutendes
Beispiel,
bei
dem
Phenoxide
mit
CO2
unter
hohem
Druck
zu
Salicylsäure
carboxyliert
werden.
Neuere
Methoden
verwenden
Übergangsmetall-Katalyse
oder
Photoredox-Systeme,
um
CO2
direkt
in
verschiedene
Substrate
einzubauen.
dient
der
Anaplerose
des
Citratzyklus.
Acetyl-CoA-Carboxylase
carboxyliert
Acetyl-CoA
zu
Malonyl-CoA,
einem
Vorläufer
der
Fettsäuren.
Außerdem
erfolgt
die
Gamma-Carboxylierung
von
Glutamatresten
in
bestimmten
Vitamin-K-abhängigen
Proteinen
(zum
Beispiel
Koagulationsfaktoren),
die
dadurch
Kalzium
binden
können.
oder
spezielle
Katalysatoren.
Forschung
zielt
auf
milde,
effiziente
Verfahren,
die
CO2
aus
Abgasen
oder
der
Luft
nutzen
und
industrielle
Anwendungen
erweitern.