CD44Varianten

CD44-Varianten sind eine Familie von Zelloberflächen-Glykoproteinen, die durch das CD44-Gen kodiert werden. Das Transmembranprotein existiert als Standardvariante CD44s und wird durch alternatives Spleißen um eine Vielzahl von Varianten ergänzt, die als CD44v1 bis CD44v10 bezeichnet werden. Die Varianten entstehen durch das Einfügen variabler Exons in den kodierenden Regionen; CD44s enthält diese Exons nicht.

Die extrazelluläre Domäne bindet Hyaluronsäure (HA) und vermittelt Zelladhäsion, Migration und Interaktionen mit der extrazellulären Matrix. Die Proteine sind typischerweise O- und N-glykosyliert; das Cytoplasma trägt Motive zur Verknüpfung mit der Cytoskelett-Komponente über ERM-Proteine.

CD44 wird breit in vielen Geweben exprimiert; variant isoformen sind besonders in epithelialen Tumoren, Leukämien und in Zellen des Immunsystems zu finden. Die Expression der Varianten wird durch Signalingwege wie EGFR, Wnt/β-Catenin, TGF-β reguliert und reagiert auf Umweltfaktoren wie Hypoxie.

Funktionell spielen CD44-Varianten eine Rolle bei Entwicklung, Gewebehoming, Wundheilung und Immunantwort. In der Krebsbiologie sind CD44-Varianten oft mit erhöhtem Adhesionsvermögen, Metastasierung, Krebsstammzellen und EMT-Veränderungen assoziiert. Sie modulieren Signale durch Bindung an Hyaluronsäure, Osteopontin, Kollagenen und Matrix-Metalloproteinasen, wodurch Motilität und Überleben der Zellen beeinflusst werden.

Klinisch werden CD44-Varianten als potenzielle Biomarker genutzt, insbesondere CD44v6 und CD44v9, und Gegenstand von Therapeutika-Ansätzen wie Antikörpern oder CAR-T-Strategien. Die klinische Nützlichkeit variiert je nach Tumortyp und Kontext und bleibt Gegenstand aktiver Forschung.