Brückentechnologie

Brückentechnologie bezeichnet Technologien, die in Übergangsphasen eingesetzt werden, um den Weg von bestehenden, oft älteren Systemen hin zu nachhaltigeren Lösungen zu ebnen. Sie dienen dazu, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplätze zu stabilisieren, während neue, längerfristig tragfähige Technologien entwickelt, verbreitet und infrastrukturell verankert werden.

In Debatten zu Energie-, Verkehrs- und Industrietransitionen wird der Begriff häufig verwendet, um kurzfristig nutzbare Zwischenlösungen zu kennzeichnen. Wichtige Merkmale sind zeitliche Begrenzung, Kompatibilität mit bestehenden Anlagen sowie die Fähigkeit, Emissionen schon heute zu reduzieren, ohne die dafür notwendige Skalierung der Zieltechnologien zu behindern. Allerdings kann die Einführung einer Brückentechnologie Investitionsrisiken bergen, die Entwicklung von Zukunftstechnologien verzögern oder Abhängigkeiten schaffen.

Kritisch gesehen lassen sich Argumente gegen Brückentechnologien zusammenfassen: Sie können zu einer Verfestigung von Infrastrukturen führen, Investitionsmittel falsch kanalisieren und das frühzeitige Auslaufen klimaschädlicher Systeme verzögern. Erfolgreich eingesetzt werden Brückentechnologien oft mit klaren Ausstiegs- und Zeitplänen, Marktanreizen und der Verknüpfung mit verifizierbaren Zielen.

Beispiele umfassen den Einsatz von Erdgas als Brückentechnologie in der Stromerzeugung, moderne Gas- und Kohlekraftwerke mit Emissionsminderung, Hybrid- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien als Übergang zur Elektromobilität sowie Maßnahmen wie CCS/CCU zur CO2-Reduktion bei fortgeführten fossilen Anwendungen. In der Industrie dient Power-to-X-Technologie oft als Brücke zur Nutzung erneuerbarer Energie in Wärme, Chemie oder Treibstoffen.