Brillenstärke

Brillenstärke bezeichnet den optischen Wert, der die benötigte Brechung eines Brillenglases zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit angibt. Sie wird üblicherweise in Dioptrien angegeben und zeigt, wie stark Lichtstrahlen durch das Glas gebrochen werden müssen, damit das Auge scharf fokussieren kann. Positive Werte korrigieren Hyperopie, negative Werte Myopie. Zusätzlich kann ein Zylinderwert für Astigmatismus und eine Achse die Orientierung dieses Zylinders angeben. Bei Gleitsicht- oder Mehrstärkenbrillen kommt oft eine Additionsstärke für den Nahbereich hinzu.

Ein Brillenrezept enthält üblicherweise folgende Größen: Sphäre (S), Zylinder (C) bzw. Zyl oder Zylinderwert, Achse (A) zur Orientierung des Zylinders, Additionswert (ADD) bei Mehrstärken, sowie Pupillenweite (PD) zur Zentrierung der Gläser. Die Werte beziehen sich in der Regel auf jedes Auge getrennt und müssen entsprechend der individuellen Sehschärfe umgesetzt werden.

Die Brillenstärke wird von Augenärztin oder Optometristin bestimmt. Der Prozess umfasst eine objektive Messung (z. B. Autorefraktometer oder Retinoskopie) und eine subjektive Prüfung, bei der der Patient verschiedene Gläser bewertet. Ziel ist eine klare, beidäugige Sicht in Fern- und Nahbereichen sowie eine gute Binokularfunktion.

Beispiele: Ein einfaches Myopie-Rezept könnte S -3,00 D lauten (kein Zylinder). Ein Astigmatismus-Rezept könnte S -2,00 D, C -1,25 D, A 90° sein. Für Mehrstärkenbrillen könnte zusätzlich ADD +2,50 D angegeben sein. Brillenstärke ist individuell und kann sich im Laufe des Lebens ändern.