BlütenmeristemIdentität

BlütenmeristemIdentität bezeichnet den Entwicklungszustand des Meristems, der es dem vegetativen Meristem ermöglicht, sich in ein Blütenmeristem umzuwandeln und Blütenorgane zu bilden. Dieser Übergang erfolgt während der florigen Transition, wenn der apikale Meristem von einer vegetativen zu einer determinierten Blütenstruktur wechselt. Die BlütenmeristemIdentität steuert, welche Organidentitäten auftreten (Sepalen, Petalen, Staubblätter, Fruchtblätter) und damit die korrekte Blütenbildung.

Auf Ebene der Genregulation wird BlütenmeristemIdentität durch ein Netzwerk aus Transkriptionsfaktoren bestimmt, darunter LFY (LEAFY) und AP1 (APETALA1) als zentrale Masterregulatoren. LFY fördert floral fate und aktiviert AP1 sowie CAL (CAULIFLOWER). AP1 unterstützt Blütenmeristemidentität und die Identität der ersten Blütenorgane. Ergänzend beteiligen sich weitere Faktoren wie SEPALLATA-Gene (SEP), die für die Organidentität der Blüten notwendig sind, sowie AGAMOUS (AG) der Identität der inneren Blütpunkte (Staubblätter, Fruchtblätter). Das Zusammenspiel dieser Gene aktiviert das Blütenprogramm und beendet das Meristemwachstum, wodurch das Blütenmeristem determiniert wird. Die Regulation interagiert zudem mit Wegen, die das Vegetativ- und das apikal meristemregulieren, um eine stabile Blütenbildung sicherzustellen.

Störungen der BlütenmeristemIdentität führen zu Blütenfehlbildungen oder zu einer verzögerten Blütenbildung; Mutationen in LFY, AP1 oder CAL können zu eun vegetativ aussehenden Blüten oder falsch aufgebauten Blütenorganen führen. In vielen Pflanzenarten ist das identitätsbestimmende Netzwerk konserviert, weist aber spezies-spezifische Modifikationen auf.

Die BlütenmeristemIdentität ist zentral für das Verständnis der Blütenentwicklung, der Fruchtbildung und damit der Ernteerträge in Züchtung, Biotechnologie und Landwirtschaft.