Bissfestigkeit

Bissfestigkeit ist ein technischer Begriff, der die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegenüber Biss- oder Kaubelastungen beschreibt. Sie gibt an, welche Kraft ein Objekt beim Beißen oder Kauen aushält, ohne zu versagen oder sich dauerhaft zu verformen. Die Angabe erfolgt zumeist als maximale Bisskraft in Newton (N) oder als Bruchlast pro Fläche (MPa) bzw. als die Arbeit bis zum Versagen.

Zur Bestimmung werden mechanische Prüftests eingesetzt, die eine bite- oder kaudruckähnliche Last simulieren. Probenformate und Prüfaufbauten variieren je nach Material, aber üblich ist das schrittweise Auftragen einer definierten Last über eine definierte Fläche oder Spitze und das Aufzeichnen des Kraftverlaufs bis zum Versagen. Ergebnisse können die Bruchlast, die maximale Tragfähigkeit pro Fläche oder die Energie bis zum Versagen umfassen.

Anwendungsgebiete liegen in der Zahntechnik, der Materialkunde, der Lebensmittelwissenschaft und der Verpackungsindustrie. In der Zahntechnik beurteilt man die Bissfestigkeit von Restaurationsmaterialien (Kronen, Füllungen, Prothesen), da ausreichende Festigkeit Zahnersatz vor Frakturen schützt. In der Lebensmittelwissenschaft charakterisiert sie die Textur eines Produkts; hier wird oft durch sensorische Prüfungen oder instrumentelle Tests die Kau- bzw. Bissfestigkeit bewertet. In der Verpackungs- oder Konsumgüterindustrie dient sie dazu, Beschädigungen durch Bisse zu prüfen oder zu verhindern.

Wesentliche Einflussgrößen sind Materialzusammensetzung, Mikrostruktur, Feuchtigkeit, Temperatur, Verarbeitung, Geometrie und Belastungsgeschwindigkeit. Normen und Prüfstandards existieren branchenspezifisch (DIN/ISO), wobei Methoden je nach Material und Anwendungsfall variieren.