Binokularfeld

Binokularfeld bezeichnet in der Visuologie und Ophthalmologie den Bereich des Raums, der sichtbar ist, wenn beide Augen geöffnet sind und das Gehirn die Bilder beider Augen zu einem gemeinsamen Seheindruck verschmilzt. Es beschreibt das Sichtfeld, das durch die kombinierte Sicht beider Augen entsteht. Gegenüber dem Monokularfeld eines einzelnen Auges wird das Binokularfeld durch Fusion und Summation erweitert; die äußeren Begrenzungen hängen von Anatomie und Augenbewegung ab und werden zusätzlich durch die Nasenanatomie eingeschränkt.

Die Messung des Binokularfeldes erfolgt oft durch Binokularperimetrie oder durch Ableitung aus den Monokularfeldern. Standardisierte Tests wie Esterman-Perimetrie liefern Informationen über die Alltagsfunktion des Gesichtsfeldes bei beidäugiger Versorgung. Klinisch ist das Binokularfeld besonders relevant bei Glaukom, neurologischen Erkrankungen, Retinopathien oder Strabismus, da es funktionelle Einschränkungen zeigt, die in Monokularfeldern vermindert oder maskiert sein können.

Neben dem medizinischen Kontext wird der Begriff auch in der Optik verwendet: In Binokularinstrumenten wie Binokularmikroskopen beschreibt das Binokularfeld das kombinierte Sichtfeld, das durch beide Okulare sichtbar ist. Dieses Feld hängt von Vergrößerung, Objektiv- und Okularsystem sowie dem Augenabstand ab; mit zunehmender Vergrößerung vergrößert sich das sichtbare Feld nicht, sondern es verkleinert sich typischerweise.