Bewusstseinsniveaus

Bewusstseinsniveaus bezeichnen unterschiedliche Grade und Formen der bewussten Erfahrung und der Fähigkeit, auf innere und äußere Reize zu reagieren. Der Begriff wird in Psychologie, Neurowissenschaften, Philosophie und Medizin verwendet, um zwischen etwa vollem Wachbewusstsein, reduziertem Bewusstsein (Schlaf, Dämmerzustände), veränderten Zuständen (Meditation, Hypnose, Drogeneinfluss) und pathologischen Zuständen (Koma, apallisches Syndrom, minimaler Bewusstseinszustand) zu unterscheiden.

Modelle zur Beschreibung von Bewusstseinsniveaus reichen von funktionalen Einteilungen — etwa bewusst, unbewusst, vorbewusst — bis zu neurowissenschaftlichen Theorien wie dem Global Workspace, die Informationsverarbeitung und Netzwerkkonnektivität betonen. Klinische Skalen wie die Glasgow Coma Scale oder spezifische Verhaltensbeurteilungen dienen zur Einschätzung des Bewusstseinsgrades bei Patienten.

Messmethoden kombinieren Verhaltensbeobachtung mit neurophysiologischen Techniken wie EEG, fMRI oder PET, die Hinweise auf neuronale Aktivität und Netzwerkmuster liefern. In der Forschung werden Bewusstseinsniveaus auch durch experimentelle Manipulationen wie Schlafentzug, pharmakologische Eingriffe oder gezielte kognitive Aufgaben untersucht.

Offene Fragen betreffen sowohl die genaue Definition von Bewusstsein als auch die Zuordnung subjektiver Erfahrungen zu beobachtbaren Hirnprozessen. Praktische Anwendungen der Forschung an Bewusstseinsniveaus finden sich in Anästhesie, Intensivmedizin, Neurorehabilitation und der Entwicklung von Kommunikationsmöglichkeiten für Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen.