Bewehrungsstabs

Bewehrungsstabs, im Deutschen auch Bewehrungsstahlstäbe genannt, sind Stahlstäbe, die in Betonbauteilen zur Aufnahme von Zugkräften eingesetzt werden. Durch ihr geriffeltes Profil verbessern sie die Haftung mit dem umliegenden Beton, was eine effektive Verbindung zwischen Stahl und Beton ermöglicht. Typische Materialien sind kohlenstoffarmer Baustahl; in aggressiven Umgebungen kommen rostfreie oder beschichtete Stäbe zum Einsatz.

Bewehrungsstäbe werden gemäß Normen wie EN 10080 gefertigt. Güteklassen wie BSt 420 oder BSt 500 geben die Streckgrenze bzw. Festigkeit des Stahls an. Die Durchmesser reichen üblicherweise von etwa 6 mm bis 40 mm, während gängige Produktionslängen 6 oder 12 m betragen. Bewehrungsstabs sind in Form von einzelnen Stäben oder als Bestandteil von Bewehrungsnetzen erhältlich.

Der Einsatz erfolgt nach einem Bewehrungsplan, der Anzahl, Durchmesser, Lage und Abstände der Stäbe sowie die erforderliche Überdeckung festlegt. Stäbe können durch Längenüberdeckung oder durch Verbinder miteinander verbunden werden; zusätzlich kommen Bügel, Knoten oder gekaufte Verbinder zum Einsatz. Die Überdeckung schützt die Bewehrung vor Korrosion und sorgt für die notwendige Betonkontakthaltigkeit.

Bewehrungsstabs tragen maßgeblich zur Tragfähigkeit von Betonbauteilen bei, insbesondere in Balken, Stützen, Decken und Fundamenten. Sie arbeiten im Zusammenspiel mit dem Beton, der Druckkräfte aufnimmt, während die Bewehrung Zugkräfte übernimmt. In besonders feuchten oder korrosiven Umgebungen kommen entsprechend beschichtete oder korrosionsbeständige Stäbe zum Einsatz.