Bewegungszeiten

Bewegungszeiten bezeichnet in der Biomechanik und Bewegungswissenschaft die zeitlichen Längen der Bewegungsphasen bei motorischen Handlungen. Sie umfassen typischerweise die Reaktionszeit, also die Zeit von der Reizaufnahme bis zum Beginn der Bewegung, sowie die eigentliche Bewegungszeit, die den Zeitraum vom Start bis zum Abschluss der Bewegung beschreibt.

Zusammengefasst ergibt sich damit häufig die Gesamtdauer eines motorischen Tasks als Summe aus Reaktionszeit und Bewegungszeit. In vielen Studien werden diese Komponenten getrennt analysiert, um Vorbereitungs-, Ausführungs- und Koordinationsprozesse zu unterscheiden.

Messen lassen sich Bewegungszeiten mit verschiedenen Verfahren. Typisch sind präzise Zeitmessungen über Start- und Endkriterien, Videoaufnahmen oder Bewegungsanalyse mit Motion-Capture-Systemen. Sensoren wie Beschleunigungs- oder Kraftsensoren oder Marker-basierte Systeme helfen, Start- und Endpunkte zuverlässig zu bestimmen.

Bewegungszeiten spielen eine zentrale Rolle in der Sportwissenschaft, der Rehabilitation und der Ergonomie. Sie dienen der Bewertung von Leistungsfähigkeit, Lernfortschritten, Koordination und Reaktionsfähigkeit. Modelle wie das Fitts-Gesetz beschreiben, wie die Bewegungszeit von Distanz und Zielgröße abhängt.

Standardisierte Messung und klare Kriterien für Start- und Endpunkte sind wichtig, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. In der Praxis finden Anwendungen in Training, Diagnostik und der Analyse motorischer Funktionsstörungen statt.