Benutzerlast

Benutzerlast ist ein Begriff aus der Benutzerforschung und der Mensch-Computer-Interaktion, der den Aufwand bezeichnet, den Anwenderinnen und Anwendern bei der Nutzung eines Produkts oder Systems entsteht, um eine Aufgabe zu erfüllen. Der Aufwand umfasst kognitive Anstrengung, visuelle Komplexität, Lernbedarf, benötigte Zeit und die Häufigkeit von Fehlhandlungen. Ziel ist es, diese Last möglichst gering zu halten, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen.

In der Praxis wird Benutzerlast durch verschiedene Messgrößen und Methoden erfasst. Dazu gehören objektive Kennzahlen wie Aufgabenerledigungszeit, Fehlerquoten, Klick- bzw. Interaktionszahlen sowie subjektive Bewertungen der Belastung. Instrumente wie NASA-TLX erfassen den wahrgenommenen Arbeitsaufwand, während Usability-Tests und Feldstudien Einblick in die mentale und physische Beanspruchung geben. Physiologische Indikatoren wie Pupillometrie oder Herzfrequenz können ergänzend eingesetzt werden, um Belastungseffekte zu quantifizieren.

Wesentliche Einflussfaktoren sind die Komplexität der Benutzeroberfläche, die Anzahl der erforderlichen Schritte, die Klarheit der Terminologie, Konsistenz im Design, Informationsdichte sowie Feedback- und Fehlertoleranz. Unterschiede zeigen sich je nach Anwendungsfeld, etwa Software, Websites, mobile Apps, Fahrzeug- oder Industrieoberflächen, wo unterschiedliche Anforderungen an Geschwindigkeit, Präzision und Sicherheit bestehen.

Zur Reduktion der Benutzerlast gehören Strategien wie Aufgabenvereinfachung, Progressive Disclosure, klare Navigationsstrukturen, konsistente Terminologie, sinnvolle Defaults, hilfreiche Fehlermeldungen, Undo-Funktionen und barrierefreies Design. Ziel ist eine effizientere, zufriedenstellendere Interaktion mit dem System, was sich positiv auf Produktivität, Sicherheit und Nutzungsakzeptanz auswirkt.