Bandmaschinen

Bandmaschinen, im Deutschen oft als Bandaufnahmemaschinen bezeichnet, sind Geräte zur Aufnahme und Wiedergabe von Audio auf magnetischem Tonband. Sie waren jahrzehntelang das zentrale Arbeitswerkzeug professioneller Tonstudios und Rundfunkbetriebe.

Funktionsprinzip: Ein Bandlaufwerk transportiert Magnetband über Schreib‑, Erase- und Wiedergabeköpfe. Beim Aufnehmen wird das Signal magnetisiert, beim Abspielen der magnetisierte Zustand in elektrische Signale zurückverwandelt. Ein Bias-Oszillator sorgt für eine lineare Aufnahmecharakteristik. Die Bandgeschwindigkeit in IPS beeinflusst Auflösung, Rauschverhalten und Sättigung. Mehrspur-Bandmaschinen ermöglichen parallele Spuren durch breiteres Band oder mehrere Köpfe.

Formate und Konfiguration: Bandbreiten reichen von 1/4 Zoll bis 2 Zoll. Typische professionelle Geschwindigkeiten sind 15 IPS oder 30 IPS; 7,5 IPS kommt vorwiegend bei kleineren oder älteren Systemen vor. Typische Spurenkonfigurationen reichen von 2-Spur Stereo über 4-, 8-, 16- bis 24-Spur-Systeme.

Vor- und Nachteile: Analoge Bandaufnahme erzeugt charakteristisches Rauschen, Wow und Flutter sowie eine gewisse Sättigung, die als warme Klangcharakteristik geschätzt wird. Nachteile sind Wartungsbedarf, Bandverschleiß, Kopfein‑ und -ausfälle sowie aufwendige Editierung durch Schneiden und Kleben.

Heutige Rolle: In modernen Studios spielen Bandmaschinen eine Nische, meist für spezielle Klangästhetik, Mastering, Archivierung oder Vintage-Recording. Hersteller wie Studer, Otari, Ampex, TEAC und andere liefern klassische oder modernisierte Systeme. Die Technologie gilt als wichtiges Kapitel der Tonaufnahmegeschichte.