BallastwasserManagement

Ballastwassermanagement bezeichnet die Gesamtheit der Verfahren, Technologien und Regulierungen, die an Bord von Seeschiffen angewendet werden, um Ballastwasser zu steuern. Ballastwasser wird aufgenommen, um Stabilität, Trim und Manövrierfähigkeit des Schiffes sicherzustellen. Bei der Entladung des Ballastwassers an einem anderen Ort können jedoch Organismen, Mikroorganismen, Sedimente und andere biologische Stoffe verschleppt werden, wodurch invasive Arten in neue Ökosysteme gelangen können. Ziel des Ballastwassermanagements ist es, dieses Risiko zu minimieren und Umwelt, Fischerei sowie Küstenregionen zu schützen.

Typische Bausteine des Ballastwassermanagements sind Planungs- und Dokumentationspflichten, technische Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie reguläre Kontrollen. Ein Ballastwasser-Managementplan (BWMP) legt fest, wie Ballastwasser an Bord aufgenommen, verarbeitet und letztlich abgegeben wird. Das Ballastwasser-Register dient der lückenlosen Dokumentation. Zur Behandlung des Ballastwassers kommen verschiedene Technologien zum Einsatz, oft in Kombination: mechanische Filtration, Desinfektion durch ultraviolette Strahlung, chemische Desinfektion oder elektrochemische Verfahren. Alternativ oder ergänzend kann eine Ballastwasser-Dischampfangs- oder -Exchanger-Strategie genutzt werden, um eine Verdrängung durch Austausch zu ermöglichen.

Regulatorisch erfolgt der Kernrahmen durch die Ballastwasser-Management-Konvention der International Maritime Organization (IMO). Sie verpflichtet Schiffe mit Ballastwasser zur Behandlung, Dokumentation und Erfüllung festgelegter Leistungsstandards (D-1 Austausch, D-2 Standards) bei internationalen Fahrten. Nationale Behörden und regionale Regelwerke, wie die US-Küstenwacht oder EU-Regelungen, setzen diese Vorgaben um und prüfen deren Umsetzung. Die Einführung berührt Bau- und Betriebskosten, Wartung und Schulung des Personals, wird aber als wichtiger Schritt zum Schutz mariner Ökosysteme angesehen.