Börsenindizes

Börsenindizes sind Kennzahlen, die die Wertentwicklung eines bestimmten Segments des Aktienmarktes zusammenfassen. Sie dienen als Benchmark und Orientierung für die Performance von Märkten, Regionen, Branchen oder Anlagestilen und ermöglichen Vergleiche über Zeiträume oder Anlageprodukte hinweg. Indizes beruhen auf der Kursentwicklung von einzelnen Titeln, oft auch unter Einbeziehung von Dividenden.

Indizes werden nach verschiedenen Methoden berechnet. Üblich ist eine Basis mit einem festen Datum und einer Basiszahl, aus der sich der aktuelle Indexstand ableitet. Es gibt Preisindizes (nur Kurse), Total-Return-Indizes (Dividenden werden reinvestiert) und unterschiedliche Gewichtungsverfahren: Marktkapitalisierung (Kapitalisierung gewichtet), Preisgewichtung oder gleichgewichtete Indizes. Bei der Marktkapitalisierung spiegeln größere Unternehmen stärker wider; bei der Preisgewichtung beeinflusst der Aktienkurs die Gewichtung direkt, unabhängig von der Unternehmensgröße. Zudem verwenden viele Indizes eine freie-Float-Anpassung, um die tatsächlich handelbaren Anteile zu berücksichtigen.

Bekannte Indizes: Der DAX ist ein kapitalisierungsgewichteter Index der 40 größten börsennotierten deutschen Unternehmen und gilt als Leitbarometer Deutschlands. Der S&P 500 umfasst 500 US-Unternehmen und ist kapitalisierungsweighted. Der Dow Jones Industrial Average ist preisgewichtet. Der Nikkei 225 ist ebenfalls preisgewichteter. Ergänzend gibt es regionale, sektorale und thematische Indizes wie FTSE 100 oder CAC 40.

Nutzen und Einschränkungen: Indizes dienen als Anlage- und Benchmark-Referenz, Grundlage für ETFs, indexbasierte Fonds und Derivate. Sie sind jedoch nicht prognostisch und können durch Methodik, Zusammensetzung, Rebalancing oder Überlebensbias verzerrt sein.