Auswurfvolumen

Das Auswurfvolumen (SV, Stroke Volume) bezeichnet die Blutmenge, die das Herz bei einem einzelnen Herzschlag aus der linken oder rechten Herzkammer in den Kreislauf auswirft. Es wird als Differenz zwischen dem enddiastolischen Volumen (EDV) und dem endsystolischen Volumen (ESV) berechnet: SV = EDV − ESV. Typische Ruhewerte für das linksventrikuläre Auswurfvolumen liegen bei etwa 60–100 Millilitern (durchschnittlich rund 70 ml), abhängig von Körpergröße, Geschlecht und Fitnesszustand.

Das Auswurfvolumen beeinflusst zusammen mit der Herzfrequenz das Herzzeitvolumen (Herzzeitvolumen = SV × HF). Zur Beurteilung der systolischen Pumpfunktion wird oft die Auswurffraktion (EF = SV/EDV × 100 %) herangezogen; normale Werte liegen ungefähr zwischen 55 und 70 %. Zur Standardisierung auf Körpergröße wird das Auswurfvolumen als Auswurfvolumenindex (SVI) angegeben (SV/BSA).

Messmethoden umfassen transthorakale Echokardiographie (Volumenmessung, Doppler), kardiale Magnetresonanztomographie sowie invasive Verfahren zur Bestimmung des Herzzeitvolumens, aus dem SV berechnet werden kann. Das Auswurfvolumen wird durch Vorlast, Nachlast, myokardiale Kontraktilität und Herzrhythmus beeinflusst. Klinisch ist es wichtig bei der Beurteilung von Herzinsuffizienz, Volumenstatus, kardialen Erkrankungen und der Response auf therapeutische Maßnahmen.