Ausdaueruntersuchungen

Ausdaueruntersuchungen sind systematische Verfahren zur Bestimmung der Ausdauerleistung eines Individuums. Sie zielen darauf ab, die Fähigkeit zu beurteilen, über längere Zeit hinweg belastbare Leistungen zu erbringen, insbesondere die kardiovaskuläre Belastbarkeit (Cardio‑Pulmonary Fitness) und die muskuläre Ausdauer. Die Untersuchungen finden in Sport- und Bewegungsmedizin, Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge sowie in der Arbeitsmedizin Anwendung.

Typische Verfahren umfassen Feldtests, Laborbelastungstests und anspruchsbezogene Messungen. Feldtests wie der Cooper‑Test (12-Minuten-Lauf) oder der Beep-Test liefern schnelle Schätzwerte der Ausdauer im Praxisumfeld. Labor- bzw. Labormessungen umfassen submaximale Belastungstests an Fahrrad- bzw. Laufbandergometern (z. B. Åstrand‑Ryhming, YMCA) sowie maximale Belastungstests mit Spiroergometrie zur Bestimmung von VO2max, ventilatorischer Schwellen (VT1, VT2) und gegebenenfalls Laktat. Weitere Messgrößen sind Herzfrequenzverlauf, Leistungsparameter (Geschwindigkeit, Kraftausdauer) sowie ggf. Lauf- oder Trittfrequenz.

Anwendung und Nutzen ergeben sich aus der Diagnose der individuellen Ausdauerreserven, der Planung von Training oder Rehabilitationsprogrammen sowie der Überwachung von Fortschritten. In der Forschung dienen Ausdaueruntersuchungen der Evaluierung von Interventionen und Trainingsprinzipien.

Wichtige Aspekte sind Standardisierung, Sicherheit und Interpretation. Ergebnisse können von Motivation, Tagesform, Klima und Technik beeinflusst werden. Vor der Durchführung sind Aufklärung, ggf. medizinische Voruntersuchung und eine Aufsicht notwendig, um Risiken zu minimieren.