Aufrissen

Aufrisse ist in der Architektur der Fachbegriff für eine Elevation, also eine vertikale Projektion einer Fassade oder Innenwand. Der Singular Aufriss (Plural Aufrisse) beschreibt in der Regel eine einzelne Fassadenzeichnung, während mehrere Fassaden je eine Aufrisszeichnung erhalten. Der Begriff leitet sich vom Deutschen auf- (Hoch- bzw. vertikal) und Riss (Skizze, Umriss) ab.

Verwendung und Inhalt

Aufrisse dienen zusammen mit Grundrissen und Schnitten der Planung, Genehmigung und Ausführung von Gebäuden. Sie zeigen die äußere Erscheinung einer Fassade in Größe, Proportionen und Materialwirkung. Typische Angaben umfassen Fenster- und Türenlagen, Geschosshöhen, Traufen- und Ortganglinien, Dachformen sowie Einschnitte wie Balkone oder Erker. Materialien, Oberflächenstrukturen und Fassadengestaltung werden teilweise durch Symbole und Schraffuren angedeutet. Aufrisse werden in der Regel maßstäblich gezeichnet (z. B. 1:50, 1:100) und liefern Hinweise zur Anordnung der Bauteile, zur Ausführung und zu Abständen.

Technische Umsetzung

Historisch wurden Aufrisse handgezeichnet; heute erfolgen sie meist digital in CAD- oder BIM-Umgebungen. Orthogonale Projektionen sind Standard, wobei Außenansichten die äußere Geometrie exakt wiedergeben. Dimensionen, Beschriftungen und Materialangaben ergänzen die grafische Darstellung. In vielen Ländern gehören Aufrisse fest zum Bauantrags- oder Ausführungsdokumentenpaket und dienen Bauherren, Sachverständigen und Behörden als Orientierung.

Relation zu anderen Zeichnungen

Aufrisse gehören zum klassischen Satz von Bauzeichnungen neben Grundrissen (Plänen) und Schnitten. Während Grundrisse die Horizontalen zeigen, liefern Aufrisse die vertikalen Beziehungen und die äußere Erscheinung jeder Fassadenseite. In Kombination ermöglichen sie eine vollständige räumliche Vorstellung des Bauwerks.