Auffanggurte

Auffanggurt, auch Ganzkörper-Gurt genannt, ist eine persönliche Schutzausrüstung zum Absturzschutz bei Arbeiten in Höhen. Er verteilt die Aufprallkräfte eines Sturzes über Schultern, Brust, Beckenkopf und Beine, wodurch schwere Verletzungen reduziert werden. Er wird mit einem Verbindungsmittel (zum Beispiel Lanyard oder Seil mit Falldämpfer) an einer festen Ankerstelle befestigt und gehört zu einem Fallschutzsystem.

Aufbau und Varianten: Typisch ist ein Ganzkörper-Gurt, der aus Schulter- und Beckengurten mit verstellbaren Schnallen besteht. D-Ringe an Rücken, Brust oder Bauch dienen als Anschlusselemente zum Verbindungsmittel. Je nach Einsatzbereich gibt es Work-Positioning-Gurte oder Varianten mit Front- oder Rücken-D-Ring. Die Bänder bestehen aus strapazierfähigem Gewebe und sind in Größen verstellbar, um eine sichere Passform zu gewährleisten.

Verwendung: Vor dem Einsatz erfolgt eine Einweisung in das Fallschutzsystem. Der Gurt muss eng am Körper sitzen, regelmäßig auf Beschädigungen geprüft und gemäß Herstellerangaben gepflegt werden. Er wird ausschließlich zusammen mit geeigneten Anschlagmitteln, Falldämpfern und belastbaren Ankern verwendet. Bei einem Absturz sorgt der Falldämpfer für eine zeitverzögerte Kraftübertragung, wodurch die Belastung für den Körper reduziert wird.

Normen und Wartung: Auffanggurte unterliegen in der EU den Normen für persönliche Schutzausrüstung, insbesondere EN 361 (Ganzkörper-Gurt) und EN 364 (Prüfverfahren). Regelmäßige Inspektionen durch befähigte Personen sind vorgeschrieben. Beschädigte oder abgenutzte Gurte sind zu ersetzen. Lagerung erfolgt trocken und geschützt vor direktem UV-Licht.

Anwendungsbereich: Bau, Industrie, Dacharbeiten, Instandhaltung von Türmen, Windkraftanlagen, Bergbau und andere Arbeiten mit Absturzgefährdung.