Assimilatentransport

Assimilatentransport bezeichnet den Transport von assimilaten, den Produkten der Photosynthese, durch das pflanzliche Gefäßsystem von Quellen zu Senken. Haupttransportmedium ist das Phloem, insbesondere die Siebröhrenelemente, verbunden mit Begleitzellen. Typischerweise dominieren Saccharose und andere organische Verbindungen den Transport; Aminosäuren, Malate, Hormone und weitere Solute können ebenfalls mitgeführt werden.

Der Transport beginnt am Quellenort, wo Saccharose aktiv in das Phloem geladen wird, meist über Proton-Sucrose-Transporteure (SUT) oder SWEET-Transporter, wodurch in den Siebröhren eine osmotische Verdichtung von Soluten entsteht. Wasser folgt aus dem Xylem durch Osmose, wodurch ein Turgordruck in den Siebröhren aufgebaut wird. Der resultierende Druckgradient treibt die Phloemsäfte durch das Siebröhrengewebe zu den Senken. Dort erfolgt die Entladung, teils aktiv, teils passiv; Saccharose wird genutzt, gespeichert oder weiter transportiert, während Wasser in der Regel ins Xylem zurückkehrt.

Die Theorie des Assimilatentransports wird traditionell als Münchs Druckfluss-Theorie bezeichnet; moderne Belege aus Isotopenmarkierung, bildgebenden Verfahren und Sap-Analysen unterstützen dieses Modell. Transportgeschwindigkeiten variieren je nach Art, Entwicklungsstadium und Umweltbedingungen.

Die Assimilatentransportregulation ist eng verknüpft mit der Quellen-Senke-Beziehung, circadianen Rhythmen, Hormonen und Stressreaktionen. Strukturell erfordert der Transport funktionsfähige Siebröhrenelemente, Begleitzellen und plasmodesmatische Verbindungen zwischen Siebröhren.

Synonyme: Phloemtransport, Quelle-Senke-Transport.