Architekturansatz

Architekturansatz bezeichnet im IT- und Unternehmenskontext die übergeordnete Strategie, mit der eine System- oder Unternehmensarchitektur geplant, entworfen und weiterentwickelt wird. Er umfasst Zielsetzungen, Grundsätze, Grenzen und zentrale Entscheidungen, die das spätere Design und die Umsetzung leiten.

Der Ansatz definiert den Rahmen der Architekturarbeit: Welche Stakeholder berücksichtigt werden, welche funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen maßgeblich sind, und welche Architekturprinzipien sowie Sichtweisen (z. B. Struktur, Sicherheit, Skalierbarkeit) gelten.

Zu den Bestandteilen eines Architekturansatzes gehören eine Architektursvision, identifizierte Stakeholder-Ziele, zentrale Designprinzipien (etwa lose Kopplung, Modularität, Wiederverwendbarkeit) sowie geeignete Muster oder Stile (z. B. Schichtenarchitektur, Microservices, ereignisgesteuerte Architektur). Er kann Kriterien für die Technologie- und Schnittstellenauswahl enthalten.

Der Ansatz dient der Dokumentation von Entscheidungen und der Kommunikation zwischen Fachbereichen, Entwicklung und Betrieb. Oft werden Architekturentscheidungen (ADR) verwendet, um wesentliche Vorgänge festzuhalten, und der Architekturansatz wird in Architekturreviews geprüft. Er ist kein detaillierter Entwurf, sondern ein lebendiger Rahmen, der sich mit neuen Anforderungen weiterentwickeln kann.

In der Praxis unterscheidet sich der Architekturansatz von konkreten Entwürfen durch seinen hohen Abstraktionsgrad. Er wird in Enterprise-Architekturen, IT-Governance oder Projekten genutzt, um Zielbilder zu formulieren, Prioritäten zu setzen und die Umsetzung zielgerichtet zu steuern.