Angebotseröffnung

Angebotseröffnung bezeichnet den Teil eines Vergabeverfahrens, bei dem die eingereichten Angebote der ausschreibenden Stelle geöffnet, registriert und protokolliert werden. Ziel ist Transparenz, Gleichbehandlung der Bieter und Nachprüfbarkeit des Vorgangs. Der Öffnungstermin wird im Vergabeverfahren festgelegt und erfolgt meist zu einem bestimmten Zeitpunkt und Ort; je nach Verfahren kann die Öffnung öffentlich oder im Beisein der Bieter stattfinden.

Beim Öffnungsvorgang werden üblicherweise die Namen der Bieter, gegebenenfalls die Zuordnung der Angebote und die Preisangaben verlesen oder in einem Öffnungsprotokoll festgehalten. Inhaltliche Bewertungen der Angebote erfolgen erst nach der Öffnung im Rahmen der anschließenden Angebotsprüfung und Vergabebewertung. Nicht nie vertrauliche Bestandteile können, soweit zulässig, eingesehen werden, während sensible Informationen geschützt bleiben.

Der Rechtsrahmen der Angebotseröffnung in Deutschland beruht auf dem Vergaberecht, insbesondere dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sowie der Vergabeverordnung (VgV) und ergänzenden Vorschriften. In EU-weiten Vergabeverfahren gelten zusätzlich die einschlägigen Direktiven. Ziel der Regelungen ist es, processuale Fairness sicherzustellen und Manipulation oder Intransparenz vorzubeugen.

Typische Folgen der Angebotseröffnung sind die Feststellung der formalen Zulässigkeit der Angebote, die Weiterleitung der Unterlagen an die nachfolgenden Prüfschritte (z. B. Eignung, technische und wirtschaftliche Bewertung) sowie ggf. die Vorbereitung der Zuschlagsentscheidung. Missachtung von Vertraulichkeit oder Unregelmäßigkeiten bei der Öffnung können rechtliche Folgen nach sich ziehen.