Altären

Altäre sind erhöhte, oft flache Flächen, die in religiösen oder kultischen Kontexten als Ort der Verehrung dienen. Der Begriff stammt vom lateinischen altar bzw. altarium und ist in vielen Kulturen verbreitet. Altäre können freistehend im Innen- oder Außenraum stehen oder in Gebäuden integriert sein. Sie fungieren als physische Fokuspunkte, an denen Menschen mit dem Göttlichen, den Ahnen oder der Gemeinschaft in Verbindung treten.

Historisch spielten Altäre in nahezu allen religiösen Traditionen eine zentrale Rolle: in Tempeln, Kirchen, Kapellen, Schreinen, aber auch in Haushalten. Auf ihnen wurden Opfergaben wie Nahrung, Trank oder Weihgaben dargebracht; manchmal wurden Feuer, Weihrauch oder Musik hinzugefügt. Die Gestaltung variiert stark, von einfachen Holztischen bis zu reich verzierten Altären aus Stein, Bronze oder Gold; oft tragen sie Inschriften, Reliquien oder ikonografische Bilder.

In der christlichen Praxis ist der Altar der zentrale Ort der Eucharistie; in der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche ist der Altar ein heiliger Tisch, der das Heilige Mahl trägt. In vielen protestantischen Gemeinden kann der Altar als Tisch oder Teil der Kanzel erscheinen. In jüdischen Traditionen gab es im Tempel den Altar der Brandopfer; in vielen anderen Religionen dienen Altäre als Schreine, Gedenkstätten oder Heimaltäre.

Zeitgenössisch finden Altäre auch außerhalb religiöser Rituale Verwendung, etwa als Gedenkaltäre, Kunstinstallationen oder Orte der stillen Besinnung in öffentlichen oder privaten Räumen.