Altbabylonischen

Altbabylonisch bezeichnet die früheste Phase der babylonischen Geschichte im Alten Mesopotamien. Sie erstreckt sich ungefähr von 2000 v. Chr. bis ca. 1600 v. Chr. und umfasst die Blütezeit Babylons unter amoritischen und frühen babylonischen Dynastien. Das Zentrum war Babylon, doch auch andere sumerisch-akkadische Städte wie Sippar, Nippur und Ur spielten eine Rolle. Die Altbabylonische Kultur zeigt eine zunehmende Zentralisierung, eine verbreitete Verwaltung, Rechtssprechung und Handel.

Die Sprache ist der altbabylonische Dialekt des Akkadian, einer semitischen Sprache, die in der Keilschrift festgehalten wird. Die Quellen stammen vor allem aus Uruk, Babylon, Sippar und Mari. Typische Textsorten sind Rechtskodizes, Verwaltungstexte, Vertragssammlungen, religiöse Texte sowie epische Texte wie der Old-Babylonian Gilgamesch-Erzähltext und Atrahasis. Der Code von Hammurabi gehört zu den umfangreichsten rechtlichen Quellen dieser Zeit.

Der Altbabylonische Zeitraum prägte politische Strukturen, religiöse Vorstellungen und literarische Formen, die die spätere babylonische Kultur beeinflussten. Die Epoche endet um ca. 1595 v. Chr. mit dem Niedergang der altbabylonischen Dynastien und dem Aufstieg der Kassiten; dennoch blieb die babylonische Tradition als zentraler Bestandteil mesopotamischer Kultur bestehen.

Die Alte Babylonische Periode ist damit von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Recht, Verwaltung, Literatur und religiöser Praxis in Mesopotamien und bildet eine Schlüsselphase der Akkadian- und babylonischen Sprach- und Schriftgeschichte.