Al2O3Gehalt

Al2O3Gehalt bezeichnet den Massenanteil von Aluminiumoxid (Al2O3, auch Alumina genannt) in einer Probe. Der Begriff wird in Geologie, Bergbau, Keramik- und Metallindustrie sowie in der Baustoffanalyse verwendet, um die Reinheit, Qualität und Verwendungsfähigkeit von Rohstoffen und Produkten zu beschreiben. Angaben erfolgen meist als Massenprozent (Gew.-%) oder als Gewichtsteilchen.

Der Al2O3-Gehalt ist entscheidend für die Einordnung von Bauxit-Lagerstätten (Rohstoff für die Aluminiumherstellung), für keramische Rohstoffe und Formmassen, für feuerfeste Materialien sowie für die Bewertung von Tonmineralen. Hohe Al2O3-Werte sind typisch für hochreines Alumina (> 99 %), während natürliche Tonminerale und Kaoline üblicherweise zwischen etwa 15–40 % liegen; Bauxite können häufig 30–60 % Al2O3 enthalten. Böden und Sedimente weisen meist deutlich geringere Gehalte.

Bestimmungsmethoden umfassen Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF), induktiv gekoppelte Plasma-Optische Emissionsspektrometrie (ICP-OES), gravimetrische Verfahren und nasschemische Aufschlüsse mit anschließender Titration oder Spektrometrie. Messunsicherheiten entstehen durch vergesellschaftete Bestandteile (z. B. Fe2O3, SiO2, Wasser) und durch Mineralumwandlungen.

Der Al2O3/SiO2-Quotient und verwandte Kennzahlen dienen als Qualitätsindikatoren, etwa zur Abschätzung der Schmelz- und Sintereigenschaften in keramischen Prozessen oder zur Sortierung von Bauxiten für die Aluminiumproduktion. Normen und Prüfverfahren sind in nationalen und internationalen Standards geregelt.